Über Steine und Hunde
Über Steine und Hunde.
Der Unterschied, der den Unterschied macht.
Es gibt einen wichtigen Sachverhalt in der Pädagogik, der Schule, der Erziehung bis hin zur Heilpädagogik der gerne immer wieder vergessen wird. Dabei liefert dieses Denken, einen zentralen Unterschied, welcher Perspektiven und Handlungsweisen verändert. Der Anthropologe, Biologe, Sozialwissenschaftler, Kybernetiker, Philosoph und Meister des Querdenkens Gregory Bateson beschrieb im Kerngedanken folgenden wichtigen Sachverhalt:
Wir müssen zunächst einmal von zwei Welten ausgehen, der Steinewelt und der Hundewelt. Hier sei angemerkt, dass der auf dem Foto befindliche Hund, mein erster und leider verstorbene Hund "Maja" ist, eine Seele von Hund, dem ich hiermit ein wohlverdientes Denkmal setzen möchte. Doch zurück zu den beiden unterschiedlichen Welten.
Steinewelt | Hundewelt | |
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Stellen Sie sich vor, Sie nehmen einen Stein und wollen diesen treffsicher, bis zu einen bestimmten Punkt werfen. Dazu können Sie sehr genau berechnen, welche Kraft sinnvoller Weise durch Ihren Arm auf den Stein einwirkt, wie seine Flugkurve optimal aussehen muss, bis hin zu dem Punkt, wie die Windverhältnisse und Anziehungskraft sich auf den Flug und Landepunkt auswirkt. Es ist folglich relativ genau zu berechnen wodurch oder wo der Stein landen wird. Auch bei dem alltäglichen Werfen können wir mit hoher Sicherheit den Stein an den gewollten Punkt befördern. |
Jetzt stellen Sie sich vor, sie beabsichtigen, nachdem dies so schön mit dem Stein funktioniert hat, einen Hund zu werfen. Sie greifen nach ihm und werfen. Was passiert? Der Hund hält nicht still, er bewegt sich im Flug. Alle Planung und Berechnung ist dahin. Bei dem zweiten Versuch den Hund zu greifen, dreht dieser sich um, und... Zur Klarstellung, ich würde dies nie mit meinem oder einem Hund machen. In der Darstellung bei Bateson ist es sogar ein Tritt, doch darum geht es nicht. Denn es ist nicht die Frage der Methode und Mittel die zur Ungewissheit führt, sondern der Umstand, dass es sich um ein Lebewesen handelt. |
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Angesichts dieses Vergleiches mag es dann verwundern, dass viele vermeintliche Pädagoginnen und Pädagogen im Umgang mit Menschen so tun, als würden sie in der Steinewelt leben. Sie arbeiten häufig am Menschen und nicht mit dem Menschen. Insbesondere die Schule hält tapfer an jener "Glaskugelpädagogik"fest, in dem Glauben, dass alles vermittelbar und berechenbar sei. Nichts anderes ist Notengebung und Vermittlung in altbewährter Manier. Bildung wird so zum Steinbruch und weniger zu einer Kunstfertigkeit.
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